Lebensraum Kirchturm

NABU und Kirchengemeinden gemeinsam für mehr Artenschutz

Die Plakette "Lebensraum Kirchturm", Foto: NABU/H. May
Die Plakette "Lebensraum Kirchturm", Foto: NABU/H. May

Viele Vogelarten siedeln sich gerne in der Nähe des Menschen an. Turmfalken, Dohlen, Fledermäuse oder Schleiereulen nutzen Kirchtürme und andere Gebäude in Städten und Dörfern als Ersatz für natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen.

 

Viele der Arten leiden jedoch darunter, dass Brutmöglichkeiten in den Siedlungen zunehmend verloren gehen. Bei Kirchturmsanierungen werden zum Beispiel Einfluglöcher oder Brutnischen verschlossen oder Gitter zur Abwehr von Tauben angebracht. Auch kleine Arten wie Spatz oder Hausrotschwanz stehen dann vor verschlossener Tür.

 

Der NABU setzt sich mit der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten ein.

 

Kirchen, die sich besonders für den Artenschutz einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können.

Auch der NABU-Steinau-Schlüchtern-Sinntal beteiligt sich an der Aktion "Lebensraum Kirchturm"

Wenn Sie  eine Kirche in Ihrer Gemeinde im Bergwinkel zum Lebensraum für Dohlen, Turmfalken oder Fledermäuse machen möchten, wenden sie sich bitte an unseren Ansprechpartner:

Thomas Mathias, Mobil 0175-725 8273

Wir beraten Sie gerne über die jeweiligen Möglichkeiten.

In Absprache mit dem zuständigen Pfarramt oder dem Gemeinderat vereinbaren wir eine gemeinsame Begehung und entscheiden dann, ob aus Naturschutzsicht Handlungsbedarf besteht, um Turmfalke, Schleiereule und Fledermaus auf Dauer „Kirchenasyl“ zu gewähren.

  • Gibt es genug Einflugmöglichkeiten für die Tiere?
  • Nisten bereits Fledermäuse, Schleiereulen oder Turmfalken?
  • Wie könnten die Quartierbedingungen für Turmfalke und Co. verbessert werden?

Dann bringen wir Nisthilfen in und an Kirchtürmen an und schaffen damit wichtige Brutmöglichkeiten und sorgen gleichzeitig dafür, dass der Innenraum des Kirchturms sauber bleibt. 


Auszeichnungen "Lebensraum Kirchturm" im Bergwinkel

NABU-Ehrung für Kressenbacher Gotteshaus

Kirchturm Kressenbach

Eine ungewöhnliche Auszeichnung erfuhr kürzlich die evangelische Kirche in Schlüchtern-Kressenbach.

 

Die NABU-Regionalgruppe Steinau, vertreten durch den Vorsitzenden Franz-Josef Jobst und den für den Schleiereulenschutz Verantwortlichen Elmar Ellenbrand, ehrte mit der bundesweit zu vergebenden Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm" die Kirchenverantwortlichen für deren Einsatz im Artenschutz.

 

Die Kressenbacher Kirche beherbergt seit Jahren besondere Nistkästen für Schleiereulen und Turmfalken. Diese Vögel sind unbedingt auf künstliche Nisthilfen angewiesen.


Auch Fledermäuse und Mauersegler sind gern gesehene Gäste von Pfarrer Heider und Küster Heinz Leipold. NABU-Vorsitzender Franz-Josef Jobst lobte das Engagement des zuständigen Pfarrers Markus Heider, welcher auch Umweltbeauftragter des Kirchenkreises Schlüchtern ist. Dieser setzt sich seit Jahren aktiv für den Artenschutz in Kirchen ein.

Elmar Ellenbrand, der für den NABU Steinau federführend die Schutzmassnahmen für Schleiereulen und Turmfalken koordiniert, betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit Küster Heinz Leipold.

Herr Leipold ist selbst aktiver Vogelschützer rund um Kressenbach, wo er ca. 60 Nistkästen für Höhlenbrüter betreut.

Gemeinsam wurde vereinbart, weitere Schutzmaßnahmen für Fledermäuse und Mauersegler in und an der Kressenbacher Kirche durchzuführen.